Bauherr
Privat

Architekt
Langensteiner Bienhaus Architekten

Standort
Zürich, Schweiz

Bearbeitung
2006


Atriumkonzept

Dem Entwurf des Airport Zürich Hotels – so wie vorgeschlagen durch das Architekturbüro Max Schönenberg und Partner – liegt das räumliche Konzept eines Atriumhotels zugrunde. Das Hotel bezieht seine Identität, seinen Charakter, seine Plattform für Aktivitäten und Begegnungen – seine „Urbanität“ sozusagen – aus seinem eigenen Zentrum heraus. Für ein Business Hotel mit seinem hohen Bedarf an formellen sowie informellen Kommunikationsflächen erscheint dies sehr geeignet und formuliert eine klare und nachvollziehbare Haltung, die dem gehobenen internationalen Standard für Hotels dieser Größenordnung und Ausstattungsklasse entspricht.


Außenwirkung

Nach außen markiert der Gebäudekörper eine deutliche Adresse an der Thurgauerstrasse. Dies geschieht über die sehr graphisch wirkende Fassade, die auf sehr zeitgemäß-moderne Art die klassische Dreiteilung formuliert. In den klar lesbaren Sockel ist die Vorfahrt und Eingangszone deutlich auffindbar integriert. Das gesamte Gebäude sendet positive und deutliche Signale aus in der  Peripherieumgebung und Verkehrslandschaft des Standorts. Sein Atrium bietet in diesem Kontext von Anfang an eine harmonische und kontrollierte urbane Einheit. Mit der Entwicklung des Standorts wird auch die Umgebung mit seinen ausgedehnten Park- und Wasserflächen an Qualität zunehmen. Das Penthousegeschoss mit seinen Suiten, Wellness- und Poolbereich und den vorgelagerten Terrassen kann hierauf positiv Bezug nehmen, oder aber auch auf die Flugzeuge am Himmel...  


Räumliches Erlebnis

Der Planung liegt ein klares räumliches Konzept mit nachvollziehbaren Erschließungswegen zugrunde. Diese werden durch verglaste Aufzüge und Brücken zum besonderen Raumerlebnis.

Die spezifische Qualität dieses Atriumhotels liegt in den mehrgeschossigen innenräumlichen Gärten, die die einheitliche Rasterung der Hotelzimmergeschosse und der Fassade auf auflockernde Weise unterbrechen und Ein- und Ausblicke zwischen Atrium und Außenraum gewähren. Diese sind durch Brücken quer durch das Atrium miteinander verbunden und bieten wohltuende Rückzugsbereiche, liegen aber dennoch in spürbarer räumlicher Kontinuität des Atriums.


Kommunikation

Insgesamt findet man einen vielfältigen Innenraum-Mikro-Urbanismus vor, der der gegebenen Vielfalt des Raumprogramms und auch dem Standort am internationalen Flughafen entspricht. Raumklima und Zugang lassen sich kontrollieren. Ein Veranstaltungskonzept, das mit einem angemessenen Programm auf das Flair des Hotels abgestimmt ist, kann den Zentralraum mit Aktivitäten füllen; Beinahe die Hälfte der Hotelzimmer ist auf die Halle ausgerichtet, ebenso Foyer und Loungezonen zu den verschiedenen Bereichen wie Ballsaal, Restaurant, so dass das ganze Spektrum der Aktivitäten wie ein buntes Kaleidoskop mit dem Atrium kommuniziert und zum Erleben einlädt... Die vorgefundene Architektur bietet diese Möglichkeiten.

Die hohe Kunst besteht nun in der räumlichen und zeitlichen Anordnung der Aktivitäten, so dass diese nicht als Störung, sondern als anregendes, unaufdringliches Angebot empfunden werden und ineinander fliessen. Dies zu unterstützen, ist Anliegen einer präzisen und fein abgestimmten Innenraumgestaltung durch unsere Kooperation.


Standorteinschätzung und Nutzerprofil

Zürich ist internationale Finanzkapitale mit weltweit agierendem und aus aller Welt anreisendem Geschäftspublikum. Die Kombination mit der Exklusivität der Schweiz als Einkaufs- und Tourismusstandort auf international höchstem Niveau führten zu der Überlagung, dass es interessant sein müsste, den anspruchsvollen Nutzern mit diesem neuen Hotel einen gewissen Mehrwert an über das reine, nüchterene Geschäftsambiente hinaus zu bieten. Eine Geschäftsreise in die Schweiz [als Tor der internationalen Finanzelite nach Europa] wäre durchaus auch in Kombination mit Begleitperson/Lebenspartner zu sehen. Dies führt zwangsläufig zu hohem kulturellen Anspruch an die Umgebung des Hotels und das Wohlfühlangebot im Allgemeinen. Auch ist von ganz anderen Verweildauern im Hotelzimmer und Ansprüchen an die Angebotsvielfalt des Hotels auszugehen, als in üblichen Businesshotels.


Businesshotel mit besonderem Erlebnischarakter

Etablierte exklusive Häuser in der Züricher Innenstadt können die heute gestellten Ansprüche an Wellness und räumliche Offenheit nur schwer nachträglich herstellen [positionieren sich natürlich auf Basis anderer Vorteile].

Dieser Neubau bietet die Chance im exklusiven Business-Segment ganz Neues zu schaffen, das sehr im Zusammenhang steht mit der innenräumlichen und somit körperlichen Behaglichkeit in zeitgemäßer gestalterischer Umsetzung.

Der besondere Wohlfühlfaktor als Impuls zur Wiederkehr und Etablierung eines Namens. Ausgedehnte Wellnessbereiche und offene Kommunikationsräume tragen den Geist des Hauses.


Zimmerkonzept – Gesamtkonzept

Nach Untersuchung verschiedener Typen wurde der hier präsentierte Typ als der innovativste ausgedeutet. Er transportiert die Gesamtidee der räumlichen Offenheit und Klarheit am eindeutigsten. 

Durch die Schrägstellung der einheitlichen Möbelwand öffnet sich der Raum beim  Eintreten in Richtung Licht / Fenster. Die Sanitärobjekte stellen sich mit minimalen Wandwinkeln wie Skulpturen in den offenen Gesamtraum. Die räumliche Einheit wäre noch durch die Wahl des geeigneten einheitlichen Bodenbelags zu unterstützen. Der Nassbereich „Badezimmer“ ist nur durch Glasscheiben klimatisch abgegrenzt. Decke, Boden und Wände bilden ein Raumkontinuum. 

Dieses räumliche Konzept ist für alle Zimmergrößen grundsätzlich so vorgesehen. Unterscheiden lassen sich ggf. eine gewisse Anzahl an „Themen“, die in der Wahl unterschiedliche Material- und Farbkombinationen, unterschiedliche Zimmeratmosphären anbieten lassen, von gediegen bis wild, von sinnlich bis grell, von rational bis opulent-erotisch...

Grundsätzlich liegt der spezifische Charakter dieses Hauses in einer fein abgestimmten Kombination von klarer puristischer Ästhetik und schlichter Eleganz mit atmosphärischen Themen, wie Sinnlichkeit und Wärme.


Mark